Rudolf Diesel Rallye-Vorglühen:

Zum Saisonauftakt veranstalteten wir von 2004 bis 2008 eine kleine, sportlich-feine Rallye für historische Automobile. Als Reminiszenz an die legendäre Rudolf-Diesel-Rallye des ASC - und weil man einen Dieselmotor vor dem Start vorglühen muß - haben wir unsere Trainings-Rallye "Rudolf Diesel Rallye-Vorglühen" benannt.

Weil der Teilnehmerkreis bewusst klein gehalten wurde ­ was bei der kleinen Funktionärsschar auch gar nicht anders ging ­ waren "Spielereien" möglich, die bei größeren, eher kommerziellen Rallyes kaum drin sind. So konnte man nicht nur Spaß haben, sondern auch neue Erfahrungen sammeln und diese später vielleicht bei anderen Rallye nutzen. Ein Ziel war es jedenfalls, dass Rallye-Teams, die das Doppel aus Vor- und Nachtglühen (einer klassischen Nachtfahrt mit angemessenem Orientierungsanteil) überstanden, den kommenden Herausforderungen der neuen Saison ziemlich entspannt ins Auge blicken konnten. Höhepunkte der "Diesel Historic"-Geschichte waren die Jahre 2006 und 2008.

Nach fünf Historic-Diesel-Rallyes legten wir eine schöpferische Pause ein, 2012 veranstalteten wir mit der Simon Leinfelder Gedächtnis Rallye nochmals eine richtige Rallye. Und 2023 wird es wieder eine echte Historic-Rallye geben!

 

Das 1. Rudolf Diesel Rallye-Vorglühen 2004 war Folge eines Jubiläums: Seinen 40. Geburtstag wollte der Augsburger ASC mit einer passenden Veranstaltung würdigen. Bei der Vorgeschichte des ASC, der im Rallyesport der 60er und 70er Jahre seine Wurzeln hat, sowie der "Vorgeschichte" der Initiatoren war klar, dass dies nur eine Historic-Rallye sein konnte...

So erlebte eine Traditionsveranstaltung des ASC, die Rudolf Diesel Rallye ihre Fortführung als Gleichmäßigkeitsfahrt für historische Automobile, ergänzt um den Zusatz "Vorglühen" ­ der perfekt passte: Zu einer Rallye zum Saisonbeginn, die Teams und Motoren nach dem Winterschlaf auf Drehzahl bringen soll, zum Diesel-Gedanken und zur eher flotten Gangart unserer Stammkundschaft.

24 Historic-Teams waren nach Augsburg eingeladen, darunter die "Creme de la Creme" der süddeutschen Gleichmäßigkeits-Spezialisten. Vier anspruchsvolle Wertungsprüfungen forderten die Teilnehmer schon zum Saisonstart richtig, Den Abschluß der Rallye bildete eine Nachtfahrt, für die eine separate Wertung erstellt wurde und die bei der Premiere viele Erinnerungen an die "alte Diesel" wachrief - ebenso wie der Modell-Motor, den der Sieger der Gesamtwertung aus Tag- und Nachtfahrt erhielt. Das anschließende, inoffizielle "Nach- bzw. Ausglühen" im gemütlichen, kleinen Kreis bot als wichtiger Bestandteil der Veranstaltung ausgiebig Gelegenheit zu hochoktanigen Benzingesprächen...


Rund ging's 2004 in der "geheimen" WP 3: vier Lichtschranken mußten auf verschlungenen Wegen mehrfach angefahren werden, was nur vier Teams ohne grobe Schnitzer schafften. Manche kamen vom Start bis ins Ziel, ohne eine Lichtschranke passiert zu haben! Die als Orientierungshilfe aufgestellten Straßenschilder waren nicht allen Teilnehmern eine Hilfe: "Wo geht's denn hier zum Ludwig Krehle ?!" (O-Ton Teilnehmer).

Ergebnisse 2004:
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Beim 2. Rudolf Diesel Rallye-Vorglühen 2005 wurde (wie auch 2006) das für die Premiere erdachte Konzept einer kompakten, aber anspruchsvollen Rallye beibehalten: Zu Beginn drei kurze, knackige Wertungsprüfungen auf dem LOMO-Autohof in Gersthofen, der lange Jahre Schauplatz des ASC-Slaloms war, unterbrochen von kurzen Ausflügen in die Westlichen Wälder. Nach der Kaffeepause ging es dann jeweils ins Wittelsbacher Land zu einer abschließenden WP durch Feld und Flur. Garniert wurden die Verbindungsetappen mit Kartenabschnitten, auf denen die richtige Orientierung gefragt war ­ wie einst bei der "Diesel" der 60er und 70er Jahre.

Dabei waren wieder die erfahrensten und "abgebrühtesten" Teams der süddeutschen Historic-Szene. Aber auch manche "Profis" machten Fehler. Die Premierensieger schossen einen kapitalen Bock in der "Irrgarten"-WP 3: Bei der Umrechnung von Split- auf Gesamtzeiten waren plötzlich 10 Sekunden zuviel da, die mit nur 44 PS auf dem letzten Abschnitt bis zur Gesamt-Zielzeit nicht mehr aufzuholen waren. Andere profitierten davon, verpassten die Wiederholung ihres Siegs ein Jahr später jedoch aufgrund eines Orientierungsfehlers...


Auf der kurvigen und hügeligen Strecke der WP 4 galt es, eine Lichtschrankenstaffel mehrfach und flott zu durchfahren. Der entscheidende Fehler war den Premieren-Siegern schon vor dem Start der Rallye passiert...

Ergebnisse 2005:
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Das 3. Rudolf Diesel Rallye-Vorglühen 2006 wurde zu einer Sternstunde der Clubgeschichte: Als Ehrengäste konnten wir die Gesamtsieger der Diesel Rallye 1971 am Start begrüßen: Walter Röhrl und Herbert Marecek! Die beiden hatten bei der Diesel-Rallye 1970 ihren ersten großen Erfolg eingefahren, 1971 auf einem Werks-Ford gewonnen. Beim Vorglühen 2006 traten sie erstmals seit 1971 wieder zusammen als Team an, die "Wiedervereinigung" wurde mit einem "historischen Abend" gefeiert.


Für ihre "Reise in die Vergangenheit" vermittelten wir Röhrl / Marecek einen Alfa Romeo 1750 Berlina (Herzlichen Dank an Marc K.!). Mit einer solchen unscheinbaren "Komfortschaukel" waren die beiden bei der Diesel 1970 auf den dritten Gesamtrang gefahren! Auch bei den Startnummern folgten wir dem Original von 1970. Dieser "Retro-Trip", an dem alle Beteiligten enormen Spaß hatten, war ein echter Glanzpunkt unserer Club-Geschichte!

Zur 3. Auflage des Vorglühens waren 25 Historic-Teams nach Augsburg eingeladen, darunter die besten süddeutschen Gleichmäßigkeits-Spezialisten. Der Start erfolgte wiederum auf dem LOMO-Autohof in Gersthofen. Vier sich im Schwierigkeitsgrad steigernde Wertungsprüfungen forderten die Teilnehmer schon zum Saisonstart ordentlich. Im "Rangierbahnhof" der WP 3 manövrierten sich einige Teams durch falsche Streckenwahl auf‘s Abstellgleis, den krönenden Abschluss bildete ein fahrerisch anspruchsvoller Rundkurs um die Ziegelei in Laimering. 2006 hatten wir außerdem - in Erinnerung an die glorreiche Diesel-Vergangenheit - in der letzten Etappe einen etwas anspruchsvolleren Karten-Abschnitt mit geheimen Stempelkontrollen eingebaut, der unerwartet zu einem Platztausch "auf der Zielgeraden" führte (zwischen Platz 1 und 2).

Den Abschluß der Rallye bildete eine Nachtfahrt, für die eine separate Wertung erstellt wurde und die viele schöne Erinnerungen an die "alte Diesel" wach werden ließ - ebenso wie der Modell-Motor, den die Sieger der Kombinationswertung aus Tag- und Nachtfahrt erhielten.

Ergebnisse 2006:
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Die RuDi Junior Rallye 2007 als vierte Diesel-Historic erhielt ihren Namen aufgrund des reduzierten Umfangs, denn das Nachtglühen und die Wertungsprüfungen auf dem LOMO-Autohof entfielen diesmal. Allerdings erwies sich die Leicht-Version des "Rudolf Diesel Rallye Vorglühens" dennoch als ziemlich anspruchsvoll. Die Mehrzahl der 28 eingeladenen Teams scheiterte entweder am "Irrgarten" der abschließenden WP 3, die auf unübersichtlichem Terrain perfekte Navigation bei gleichzeitig kurzen Split-Zeiten erforderte, oder an einem Orientierungsabschnitt nach Karte, auf dem viele Teams eine in einem "Abschneider" postierte geheime Stempelkontrolle links liegen ließen.


"RuDi Junior Rallye" 2007: Mit der abwechslungsreichen Aufgabenstellung am besten zurecht kamen die Besatzung eines dickbackigen Alfa, die erstmals den Sieg einfuhren.

Ergebnisse "RuDi Junior Rallye" 2007 (18 Lichtschranken):
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Für das 4. Rudolf Diesel Rallye-Vorglühen 2008 im Jahr des 150. Geburtstages von Rudolf Diesel haben wir ein besonderes "Feuerwerk" abgebrannt und unserem bewusst klein gehaltenen Teilnehmerkreis ein paar "Schmankerln" serviert, die selbst weit größere Rallyes nicht bieten (können): Der stilvolle Auftakt erfolgte mit der Technischen Abnahme im MAN-Museum in Augsburg, das 2008 eine große Diesel-Sonderausstellung zeigte. Ziel war das Gut Wildbad bei Wemding im Ries - ein ehemaliges Urlaubsdomizil von Rudolf Diesel! Während der Kaffepause auf Schloss Harburg parkten die Oldies im romantischen Burghof. Im Ries, das der ASC einst mit der Diesel-Rallye 1966 für den Rallyesport entdeckte, fanden auch zwei sehr anspruchsvolle WPs statt. Und wohl erstmals bei einer Historic-Rallye gab es zusätzlich zu den Sollzeiten an einigen Lichtschranken auch Vorgaben für die Geschwindigkeiten - diese neue Aufgabenstellung bot Abwechslung von der üblichen "Lichtschranken-Monokultur"!


Bei der Diesel-Rallye 1971 fuhren auf dieser Schotterpiste Walter Röhrl und Herbert Marecek im Ford Capri RS die Bestzeit. 2008 erhielt der ASC die Erlaubnis, diese Forststraße erneut für eine abgesperrte WP zu nutzen. Ein Fahrer war bei beiden Rallyes dabei!

Absoluter Höhepunkt der Rallye war die letzte WP über historischen Schotter, die uns ins Jahr 1971 zurück versetzte und das "Vorglühen" entschied: Die Sieger im Alfa Romeo 1750 GTV hatten nur 0,11 Sekunden Vorsprung auf die Zweitplazierten im BMW 1802, das "Nachtglühen" gewannen die Besatzung eines Triumph Spitfire. Das BMW-Team kam erneut auf Platz zwei und erhielt für den Gesamtsieg den "Simon Leinfelder Gedächtnispreis": einen Modellmotor - wie bei den Original-Diesel-Rallyes -, der an unseren fast genau 10 Jahre vor dem 4. Vorglühen verstorbenen Rallye-Senior erinnert.

Ergebnisse "Vorglühen" 2008 (20 Sollzeiten und 5 Sollgeschwindigkeiten):
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Das erfolgreichste Team der Historic-Diesel-Rallyes, hier unterwegs zum Sieg beim Vorglühen 2008. Ausbeute in fünf Jahren: zwei Siegerpokal-Paare beim Vorglühen, eins beim Nachtglühen und zwei Gesamtsieger-Motoren!

 

Nach fünf Historic-Diesel-Rallyes legten wir eine schöpferische Pause ein, 2012 veranstalteten wir mit der Simon Leinfelder Gedächtnis Rallye nochmals eine richtige Rallye.

 

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