Geschichte

Der Augsburger Automobil-Sport-Club feierte im Jahr 2014 sein 50jähriges Bestehen und kann als einer der erfolgreichsten Motorsportclubs in Schwaben auf fünf ereignisreiche Jahrzehnte Automobilsport zurückblicken. Gegründet wurde der ASC als Club von Sportfahrern, im Mittelpunkt standen immer die Aktiven. Schon vom Start weg fuhr der ASC - der immer etwas kleiner als andere Motorsportclubs war, aber auch immer etwas feiner - viele Erfolge ein, z.B. 1964 den Gewinn der Mannschaftswertungen bei der 3-Städte-Rallye München-Wien-Budapest und bei der Rallye Bavaria oder die Gesamtsiege bei der Bavaria 1966 und 1967.

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Der ASC als Veranstalter, seit 1965

Weniger konstant als die Aktivitäten der Fahrer war die Entwicklung des ASC als Veranstalter. Schon 1965 wurde die legendäre Rudolf-Diesel-Rallye erstmals gestartet, die die gesamte Entwicklung des Rallyesports mitmachte, von den frühen Zuverlässigkeitsfahrten (mit dem Schwerpunkt auf der Orientierung und "Abenteuern" bei Nacht und Nebel) über Langstreckenrallyes (teilweise mit Streckenführung ins Ausland, um das Nachtfahrverbot zu umgehen...) bis hin zu den Kompakt-Rallyes der 80er Jahre (mit 100 km Wertungsprüfungen bei nur 270 km Gesamtstrecke!). Von 1965 bis 1981 fand die Diesel-Rallye insgesamt neun Mal statt, mit der längsten "Diesel"-Pause zwischen 1974 und 1979. In den Jahren 1970 und 1971 war die Diesel-Rallye sogar DM-Lauf und sah die damalige deutsche Elite am Start - Helmut Bein, Achim Warmbold, Jocki Kleint & Co. - und auch den noch unbekannten Walter Röhrl. Für Röhrl, der mit Herbert Marecek 1970 überraschend seine erste Podiumsplazierung verbuchen konnte und 1971 schon einen Gesamtsieg, bildete die "Diesel" wichtige Meilensteine am Beginn einer unvergleichlichen Karriere.

Einiges an Prestige brachte dem ASC in den 60er Jahren der ASC-Rennslalom ein, mit dem der Augsburger ADAC-Verkehrsübungsplatz für den Motorsport entdeckt wurde. Von 1966 bis 1968 lockten hochkarätige Boliden und namhafte Starter - auch der süddeutsche Hochadel traf sich zum "zeitgemäßen Turnier" - große Zuschauerzahlen an das Gelände am Autobahnsee.

Ein würdiger, wenn auch später Nachfolger des Rennslaloms war der ASC-LOMO-Hof-Automobil-Slalom, der von 1993 bis 1999 sieben Mal stattfand. Das Gelände des LOMO-Autohofs in Gersthofen erwies sich als sehr gut geeignet für Slalomveranstaltungen - verkehrsgünstig gelegen, mit optimaler Infrastruktur und mit einem schnellen, zuschauerfreundlichen Kurs. In der süddeutschen Slalomszene machte sich der ASC mit der u.a. zur Südbayerischen Slalom-Meisterschaft und zur Deutschen Slalom-Challenge gewerteten Veranstaltung erneut einen sehr guten Namen und viele Fahrer bedauerten, daß er nach 1999 nicht mehr stattfand. Aber bei der veränderten personellen Situation im Club war eine solche Veranstaltung leider nicht mehr drin...

Das jüngste Mitglied im Kreis der ASC-Veranstaltungen ist das "Rudolf Diesel Rallye-Vorglühen", eine kleine, aber sportlich-feine Rallye für historische Automobile, die im Jahre 2004 (zur Feier des 40jährigen Club-Jubiläums) für gut zwei Dutzend "Lichtschranken-Fetischisten" erstmals den Start der Historic-Saison bildete. Das Vorglühen 2006 wurde zu einer Sternstunde der Clubgeschichte: Als Ehrengäste durften wir Walter Röhrl und Herbert Marecek begrüßen, die bei der Diesel-Rallye 1970 ihren ersten großen Erfolg eingefahren hatten, 1971 auf einem Werks-Ford gewannen und beim Vorglühen 2006 erstmals seit 1971 wieder zusammen als Team antraten! Das Vorglühen 2008 bot zum Jubiläum "150 Jahre Rudolf Diesel" eine Reihe besonderer Höhepunkte - darunter eine WP auf "historischem" Schotter, über den Röhrl / Marecek bei der Diesel-Rallye 1971 zum Gesamtsieg fuhren. Danach legten wir eine schöpferische Pause ein, 2012 veranstalteten wir mit der Simon Leinfelder Gedächtnis Rallye nochmals eine richtige Rallye.


Für ihre "Reise in die Vergangenheit" vermittelten wir Röhrl / Marecek eine Alfa Romeo 1750 Berlina (Herzlichen Dank an Marc K.!). Mit einer solchen unscheinbaren "Komfortschaukel" waren die beiden bei der Diesel 1970 auf den dritten Gesamtrang gefahren! Auch bei den Startnummern folgten wir dem Original von 1970. Dieser "Retro-Trip", an dem alle Beteiligten enormen Spaß hatten, war ein echter Glanzpunkt unserer Club-Geschichte!

 

Die erfolgreiche und - wie die Entwicklung des Motorsports im Allgemeinen auch - wechselhafte Geschichte des ASC wurde zum 50jährigen Jubiläum des Clubs in einer umfangreichen Chronik mit vielen Bildern, Zeitungsartikeln und Schriftstücken dokumentiert (erhältlich beim Vorstand).

 

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